Der Zimmerbambus, Pogonatherum paniceum, ist eine der dekorativsten Zimmerpflanzen und stellt in nahezu jedem Raum einen echten Blickfang dar. Sein buschiger Wuchs und seine sattgrüne Farbe verleihen ihm ein ganz spezielles, nahezu exotisches Aussehen. Doch der Zimmerbambus ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch noch pflegeleicht. Kein Wunder, dass er sehr gerne in heimischen Wohnungen kultiviert wird. Werden einige Tipps bezüglich seiner Pflege beachtet, wird der Pogonatherum viele Jahre lang am Leben bleiben und seinem Besitzer viel Freude bereiten.
Inhaltsverzeichnis
- Zimmerbambus Pflegetipps für Schnellleser
- Wissenswertes über den Zimmerbambus
- Zimmerbambus braucht hellen Standort
- Zimmerbambus gedeiht in Blumenerde
- Zimmerbambus pflanzen und umtopfen
- Zimmerbambus Vermehrung durch Aussaat
- Zimmerbambus Vermehrung durch Teilung
- Zimmerbambus Vermehrung durch Wurzelausläufer
- Zimmerbambus Pflege Tipps
- Zimmerbambus schneiden?
- Zimmerbambus überwintern
- Zimmerbambus Krankheiten und Schädlinge
- Ist der Zimmerbambus giftig?
Zimmerbambus, Pogonatherum paniceum – Steckbrief von Gartenbista
Zimmerbambus Pflegetipps für Schnellleser
- Standort: warm; sonnig; hohe Luftfeuchtigkeit
- Substrat: handelsübliche Blumenerde; gerne durchlässig
- Pflanzen, Umtopfen: im Frühjahr; Drainage; altes Substrat komplett entfernen; Wurzelkontrolle
- Vermehrung: Aussaat; Wurzelteilung; Wurzelausläufer
- Gießen: regelmäßig kleine Mengen; Wurzelballen darf nicht austrocknen; Staunässe vermeiden
- Düngen: Frühjahr bis Herbst 14- tägig mit Flüssigdünger
- Besprühen: regelmäßig mit Wasser; alternativ abduschen
- Schneiden: Formschnitt nicht notwendig; Einkürzen, wenn Pflanze zu groß geworden ist sowie bei Schädlingsbefall
- Überwintern: im Haus; Temperaturen mindestens 16°C; weniger gießen; nicht düngen; regelmäßig einsprühen
- Krankheiten: Fäulnis
- Schädlinge: Blattläuse; Spinnmilben
- Giftig: junge Pflanzen giftig für Menschen und Haustiere; ältere nicht mehr
Wissenswertes über den Zimmerbambus
Der Zimmerbambus, Pogonatherum paniceum, gehört zur Familie der Süßgräser und nicht – wie sein Name vermuten lässt – zum Bambus. Gerne wird er auch als „Bambusgras“ bezeichnet. Ursprünglich stammt er aus Asien, ist aber inzwischen auch in anderen Teilen der Welt zuhause. Er gedeiht auf Höhen bis zu 2.300 m, in bergigen Landschaften sowie auf sandigem Untergrund. Hierzulande wird er jedoch ausschließlich als Zimmerpflanze kultiviert, da er keine kalten Temperaturen verträgt und demzufolge den hiesigen Winter im Freien nicht überleben würde.
Der Pogonatherum paniceum bildet aufrechtstehende Halme, die maximal 60 cm hoch werden. Im unteren Bereich sind sie zwar unverzweigt, bilden im oberen Bereich jedoch derart verzweigte Büschel, dass dadurch ihr buschiges Aussehen entsteht.
Obwohl es sich bei dem Zimmerbambus eigentlich um eine Grünpflanze handelt, kann er gelegentlich Blüten bilden. Bei diesen handelt es sich um Ähren, an denen gelbliche Blütenstände sitzen. Der obere Teil dieser Blütenstände ist fruchtbar, während der untere steril ist. Sollen die Ähren zur Pogonatherum paniceum Vermehrung genutzt werden, ist demzufolge darauf zu achten, dass nur die oberen Teilchen verwendet werden.
Der Zimmerbambus ist nicht nur als Pflanze dekorativ: seine Halme können auch sehr gut für Blumensträuße verwendet werden. Wichtig ist, dass diese außerhalb der Reichweite von Katzen aufgestellt werden, da sie die Tiere schnell zum Nagen anregen. Durch ihre Scharfkantigkeit können sie jedoch Verletzungen in der Speiseröhre sowie im Magen der Katzen hervorrufen; auch können sie im Hals steckenbleiben und zu Erstickungen führen.
Zimmerbambus braucht hellen Standort
Um sich optimal entwickeln zu können, benötigt der Pogonatherum paniceum einen hellen Standort. Gerne kann dieser auch sonnig sein. Ein Platz am Südfenster bietet sich geradezu für eine erfolgreiche Zimmerbambus Kultivierung an.
Die Temperaturen sollten zwischen 20°C und 25°C liegen. Im Winter darf es gerne etwas kühler sein, jedoch sollten auch dann die Temperaturen nicht unter 16°C liegen.
Doch der Pogonatherum paniceum braucht nicht nur Licht und Wärme, sondern auch eine hohe Luftfeuchtigkeit. Sehr gut gedeiht er im Badezimmer, wenn die anderen Voraussetzungen ebenfalls gegeben sind.
Den Sommer verbringt das Bambusgras gerne im Freien. Er sollte jedoch das Haus nicht vor den Eisheiligen (Mitte Mai) verlassen und muss zwingend wieder hinein geholt werden, sobald die Temperaturen unter 15°C fallen. Bei der Wahl des Standorts für die Sommerfrische ist zudem zu beachten, dass sich die Zimmerpflanze in zu starker Hitze ebenfalls nicht wohl fühlt. In extrem heißen, trockenen Perioden sowie bei Temperaturen über 25°C sollte der Zimmerbambus deswegen vorsorglich ins Haus geholt werden.
Lubera-Tipp: Ist die Luftfeuchtigkeit per se zu niedrig, sollte der Zimmerbambus regelmäßig mit Wasser besprüht werden. Auch können mit Wasser gefüllte Schalen aufgestellt werden.
Zimmerbambus gedeiht in Blumenerde
Bezüglich seines Pflanzsubstrats ist der Pogonatherum paniceum sehr bescheiden: er gedeiht in handelsüblicher Blumenerde. Optimal ist es jedoch, wenn diese durch Zugabe von
- Sand und
- Kompost
verbessert wird, so dass sie
- nährstoffreich und
- durchlässig
wird.
Auch ist es möglich, das Bambusgras in Gartenerde zu kultivieren. Diese sollte jedoch unbedingt mit Sand oder Tongranulat aufgelockert werden, um eine Durchlässigkeit zu gewährleisten.
Zimmerbambus pflanzen und umtopfen
Der Pogonatherum paniceum mag keine Staunässe; deshalb sollte unten in das Pflanzgefäß eine Drainage aus Kies oder Blähton gelegt werden. Bei der Wahl des Pflanzgefäßes ist zudem darauf zu achten, dass es unten Löcher besitzt, aus denen überschüssiges Wasser abfließen kann.
Ein jährliches Umtopfen ist unvermeidbar, da der Zimmerbambus ein dichtes Wurzelwerk bildet, welches sich schnell ausbreitet. Der beste Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr:
- Pflanzgefäß wählen, welches größer als das bisherige ist
- Unten in das Gefäß eine Drainage legen
- Pflanzgefäß mit frischer Erde füllen
- Zimmerbambus aus seinem bisherigen Topf nehmen
- Altes Substrat komplett entfernen; gegebenenfalls abspülen
- Wurzeln auf Beschädigungen kontrollieren; verknotete Wurzelteile abschneiden
- Zimmerbambus in das frische Substrat einsetzen
- Gut angießen und düngen
Lubera-Tipp: Direkt nach dem Umtopfen den Pogonatherum paniceum mit Wasser besprühen!
Zimmerbambus Vermehrung durch Aussaat
Einige Zimmerbambus Pflanzen bilden kleine Ähren, an welchen sich die Samen befinden. Diese Ähren können in kleinen Pflanzgefäßen ausgesät werden, welche dann an einem warmen und sonnigen Platz aufgestellt werden. Dort dauert es einige Wochen, bis sich die ersten Triebe zeigen. Haben die jungen Pflanzen eine Höhe von etwa 10 cm erreicht, werden sie in größere Pflanzgefäße umgepflanzt und ebenso kultiviert wie adulte Exemplare.
Lubera-Tipp: Anzuchtgefäße mit Folie überzeihen; regelmäßig lüften!
Zimmerbambus Vermehrung durch Teilung
Sehr gut kann der Pogonatherum paniceum auch durch Teilung seiner Wurzeln vermehrt werden; dies geschieht im Zuge des Umtopfens:
- Bambusgras aus dem Pflanzgefäß nehmen
- Wurzelballen mit einem scharfen Messer teilen
- Beide Teile in jeweils ein Pflanzgefäß einpflanzen
Diese Methode wird am häufigsten praktiziert, da sie nicht nur erfolgsversprechend und einfach durchzuführen ist, sondern zugleich der Verjüngung der bestehenden Pflanze dient.
Zimmerbambus Vermehrung durch Wurzelausläufer
Auch eine Vermehrung durch Wurzelausläufer ist möglich:
- Hat ein Zimmerbambus derartige Wurzelausläufer gebildet, werden sie beim Umtopfen abgetrennt und in ein Wasserglas gestellt
- Das Glas wird an einen dunklen, warmen Platz gestellt
- Wasser regelmäßig auswechseln, um Fäulnis und Schimmelbildung vorzubeugen
Haben die Ausläufer genügend Wurzeln gebildet, werden sie in Pflanzgefäße gesetzt und wie erwachsene Pflanzen kultiviert.
Lubera-Tipp: Während der Bewurzelung auf ausreichende Belüftung der Umgebung achten!
Zimmerbambus Pflege Tipps
- Gießen: Der Zimmerbambus hat einen hohen Wasserbedarf; sein Wurzelballen sowie die Erde dürfen niemals austrocknen. Regelmäßige Wassergaben sind unabdingbar; Staunässe ist jedoch zu vermeiden. Sinnvoll ist es, immer nur kleine Wassermengen zu verabreichen.
- Düngen: Vom Frühjahr bis in den Herbst hinein sollte der Pogonatherum paniceum alle vierzehn Tage Flüssigdünger zusammen mit dem Gießwasser bekommen. Sehr empfehlenswert hierfür ist Grünpflanzendünger. Im Winter wird das Düngen eingestellt.
- Besprühen: Um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, sollte der Zimmerbambus regelmäßig mit Wasser besprüht werden. Auch eine gelegentliche kleine Dusche dient der Erfrischung.
Zimmerbambus schneiden?
Einen Formschnitt im klassischen Sinne benötigt der Pogonatherum paniceum nicht: seine buschige Wuchsform entsteht von ganz alleine.
Dennoch kann es hin und wieder vorkommen, dass der Zimmerbambus geschnitten werden muss; nämlich dann, wenn er zu groß geworden oder von Schädlingen befallen ist. Dabei ist folgendes zu beachten:
- Pflanze so einkürzen, dass sie die gewünschte Höhe und Form bekommt
- Schnitt keinesfalls im Winter durchführen, da der Pogonatherum paniceum ansonsten nicht mehr austreiben kann
Neben diesem Radikalschnitt werden regelmäßig die vertrockneten Halme entfernt, um Platz für neue zu schaffen und die schöne Optik der Pflanze zu erhalten.
Zimmerbambus überwintern
Bei der Pogonatherum paniceum Überwinterung gibt es nicht viel zu beachten:
- Zimmerbambus verbleibt am selben Standort im Haus wie im Sommer
- Temperaturen dürfen nicht unter 16°C fallen
- Regelmäßig gießen, allerdings etwas weniger als während der Vegetationszeit
- Düngen einstellen
- Regelmäßig einsprühen
Für Pflanzen, die den Sommer über im Freien verbracht haben, ist es wichtig, dass sie ins Haus geholt werden, sobald die dortigen Temperaturen 15°C unterschreiten.
Zimmerbambus Krankheiten und Schädlinge
Der Pogonatherum paniceum ist sehr robust und widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und Schädlingen ist. Dennoch bleibt auch er nicht von einem derartigen Befall verschont.
- Fäulnis: Steht der Zimmerbambus dauerhaft zu nass, kann Staunässe entstehen, welche wiederum zur Fäulnis der Wurzeln führt. Häufig wird dies erst zu spät erkannt. Betroffene Pflanzen müssen umgehend in frisches Substrat eingepflanzt und zunächst weniger gegossen werden, wobei der Wurzelballen dennoch nicht austrocknen darf.
- Blattläuse: Pflanzen, die den Sommer über im Freien verbringen, werden gerne von Blattläusen heimgesucht. Dasselbe gilt für Exemplare, die dauerhaft zu feucht stehen. Gegen die Schädlinge sollte mit einem speziellen Pflanzenschutzmittel vorgegangen werden.
- Spinnmilben: Bei zu geringer Luftfeuchtigkeit kann ein Befall mit Spinnmilben entstehen. Zu erkennen sind diese Schädlinge an feinen, spinnwebenartigen Gespinsten, die sich über die Pflanzenteile ziehen. Wird ein derartiger Befall festgestellt, sollte in Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Vorbeugend wird der Zimmerbambus regelmäßig mit Wasser besprüht.
Ist der Zimmerbambus giftig?
Katzen und Nager lieben den Pogonatherum paniceum und nutzen gerne einen unbeobachteten Moment, um an der Zimmerpflanze zu nagen. Ganz ungefährlich ist dies jedoch nicht: junge Zimmerbambus können giftig sein, und zwar sowohl für Menschen als auch für Haustiere. Im späteren Alter verfliegt diese Giftwirkung zwar, jedoch können die scharfkantigen Halme Verletzungen in den Mäulern und Mägen der Tiere hervorrufen. Demzufolge ist es empfehlenswert, den Zimmerbambus nicht in Reichweite von Haustieren aufzustellen – auch wenn er bereits älter ist…
Graphiken: © Stefan Redel – Fotolia.com (2); Weblody – Fotolia.com; K.- P. Adler – Fotolia.com; hcast – Fotolia.com
Anfrage
Guten Tag
Wir haben den Zimmerbambus nicht in unserem Sortiment.
Herzliche Grüsse
dein Lubera Team