Wann ist die beste Tulpen Pflanzzeit und welche Voraussetzungen müssen gegeben sein um Tulpen zu pflanzen? Was tut man, wenn man den richtigen Zeitpunkt verpasst hat und wie kann man gegen die grössten Feinde der Tulpen, die Wühlmäuse vorgehen. Antworten auf diese und andere Fragen bekommen Sie in diesem Artikel. Hochwertige Tulpenzwiebeln können Sie im Lubera Shop bestellen.
Inhaltsverzeichnis
- Tulpen Pflanzzeit – wann sollte man Tulpenzwiebeln setzen?
- Tulpenzwiebeln im Frühjahr pflanzen?
- Tulpenzwiebeln setzen – wie tief?
- Tulpen Standort – was muss ich beachten?
- Sind Tulpen winterhart – immer und überall?
- Tulpen Krankheiten – wie vermeidet man die?
- Tulpenzwiebeln ausgraben und wieder eingraben
Tulpen pflanzen war noch nie so einfach wie heutzutage – oder so schwer, wenn man sich nicht entscheiden kann, welche der farbenprächtigen, exotischen Neuzüchtungen man denn nun kaufen soll. Viele fragen sich, sind die neuen Tulpenzüchtungen vielleicht empfindlicher als die altbewährten Tulpensorten? Nun, mit Tulpen ist es wie mit Äpfeln, die alten Sorten haben durchaus ihre Berechtigung, aber die neuen Sorten sind oft robuster, weniger krankheitsanfällig und vor allem spannender, weil vielfältiger als ihre Vorgänger. Wenn man die nachfolgenden Ratschläge befolgt, kann (fast) nichts mehr schiefgehen. Naturgewalten wie Wühlmäuse inbegriffen, denn auch da ist Hilfe in Sicht.
Bild: Wildtulpe 'Heart's Delight' (Tulipa 'Heart's Delight' – sehr frühblühende Tulpe mit auffallender rosa-orange-roter Blütenfarbe
Tulpen Pflanzzeit – wann sollte man Tulpenzwiebeln setzen?
Das ist kein Geheimnis, denn Frühlingsblüher wie Tulpen brauchen eine Vorlaufzeit mit einer gewissen Anzahl Kältestunden, um im Frühling nach den stärksten Frösten in Rekordschnelle zur Hochform aufzulaufen. Ende September bis Ende Oktober ist die beste Tulpen Pflanzzeit, denn der Boden ist zu diesem Zeitpunkt noch relativ warm (er kühlt wesentlich langsamer ab als die Kaltluft es uns im Herbst vorgaukelt) und vor allem auch schon wieder feucht genug, um den Zwiebeln die Möglichkeit zu geben, erste Würzelchen zu entwickeln. Rein theoretisch kann man auch noch im November pflanzen, aber nur, wenn das Wetter bis dahin relativ milde geblieben ist, der Boden nicht gefroren ist und die Tulpenzwiebeln richtig gelagert wurden. Idealweise pflanzt man sie gleich nach der Lieferung, denn verantwortungsvolle Lieferanten senden die Zwiebeln erst raus, wenn der ideale Pflanzzeitpunkt für Tulpen gekommen ist. Sollte man zu beschäftigt sein (man nennt das "Leben" und das läuft oftmals anders als gedacht), dann lagert man die Zwiebeln trocken, dunkel und kühl, bis man eben Zeit hat und der Boden noch nicht eiskalt ist oder gar gefroren ist. Das kann theoretisch sogar noch im Dezember sein.
Bild: Triumph-Tulpe 'Prins Willem Alexander' (Tulipa 'Prins Willem Alexander') – leuchtend orangerote Blüten ab Anfang April, diese Tulpe wurde nach dem König von Holland benannt
Tulpenzwiebeln im Frühjahr pflanzen?
"Im Frühling gibt es doch überall die schönen Tulpen in Töpfen, kann ich nicht einfach diese Tulpen pflanzen im März? In der Stube sind sie doch so schnell verblüht!" Das hört man immer wieder und der Gedanke ist zugegebenermassen verlockend. Aber NEIN, das sollte man nicht tun. Das Tulpenpflanzen im Herbst hat keine Alternative! Die blühenden Tulpen im Frühling sind vorgetrieben und kommen aus dem warmen Gewächshaus. Stellt oder pflanzt man sie in den Garten bekommen sie einen Kälteschock und die frühe Pracht ist – schwuppdiwupps – dahin. Zwar gibt es unter den Tulpen Frühblüher, aber damit ist nicht die Gewächshausware gemeint, sondern frühblühende Tulpen, die man im Herbst in den Gartenboden steckt. Auch die Zwiebeln der blühenden Topfware vom Gärtner oder Supermarkt im Frühling können nicht einfach nach dem Verblühen im Frühling in die Erde gesteckt werden zwecks weiterer Verwendung, sprich Recycling. Schön wär’s. Aber die Frühlingstopfware kommt nicht nur aus dem Gewächshaus, sondern ist auch speziell vorbehandelt, was die Zwiebeln schwächt in Sachen Wiederverwertbarkeit. Auf die Frage "Tulpen wann pflanzen" gibt es also nur eine richtige Antwort, nämlich im Herbst und zwar die eigens dafür vorgesehen Ware aus dem Fachhandel. Die Preise sind moderat, auf die Masse gesehen meist billiger als die blühenden Töpfe im zeitigen Frühjahr, und man bekommt kräftige, gesunde Tulpenzwiebeln, die die besten Überlebenschancen haben.
Bild: Papageien-Tulpe 'Yellow Madonna' (Tulipa 'Yellow Madonna') – gelbe Tulpe mit grüner Zeichnung und gefransten Blütenblätter
Tulpenzwiebeln setzen – wie tief?
Das ist die Frage aller Fragen in Sachen Tulpenzwiebeln stecken. Eine Faustregel, die man sich gut merken kann, ist, dass man Blumenzwiebeln so tief steckt, dass die Erdschicht, die obenauf kommt, zweimal so hoch ist wie die Blumenzwiebel selbst. Die Ausnahme von der Regel ist der sehr leichte, sandige Boden, denn da darf man die Tulpenzwiebel ruhig dreimal so tief setzen, denn das erhöht nachher im Frühling die Standfestigkeit der Tulpen enorm. Es gibt spezielle Zwiebelstecher im Handel, die auch die Pflanztiefen der verschiedenen Blumenzwiebeln eingraviert haben. Da man Tulpen aber selten einzeln und auch nicht zu weit auseinander pflanzt, ist es in diesem Fall besser, mit dem Spaten ein entsprechend grosses Loch auszugraben, so dass die Tulpen eng – mit nur wenigen Zentimetern Abstand – gepflanzt werden können, so dass sie nachher wie ein grosser Blumenstrauss erblühen.
Bild: Gefüllte Tulpe 'Orange Princess' (Tulipa 'Orange Princess') – die orangen Blüten mit violetten Flammen erzeugen ein feuriges Schauspiel in Ihrem Garten
Tulpen Standort – was muss ich beachten?
Tulpen bevorzugen eindeutig einen sonnigen Standort im Frühling, so dass man sie zur Tulpen Pflanzzeit am besten in eine Blumenrabatte im Garten pflanzt. Man kann sie auch auf eine Baumscheibe pflanzen, da Laubbäume im Frühling noch blätterfrei sind und die Sonne die Tulpen erreichen kann. Aber da die meisten Bäume schon nach kurzer Zeit ein ausgeprägtes Wurzelwerk haben, sollte man sich wirklich überlegen, ob man es riskieren möchte, dieses schwer zu beschädigen, indem man ein grosses Loch für Tulpen gräbt. Hier wäre es besser angebracht, vorsichtig ein paar kleine Löcher zu stechen, um die kleinen Zwiebeln der Wildtulpen zu pflanzen. Diese brauchen aber auch wie die grossen Schwestern eine gute Drainage, so dass der ideale Standort für Tulpen immer noch der Steingarten oder das Beet ist, denn da kann man nach Herzenslust tief graben und den Boden entsprechend auflockern. Der beste Tulpenstandort ist NICHT dauernass und das erreicht man am besten durch das Einarbeiten von gutem Kompost oder einer hochwertigen Pflanzerde. Notfalls – bei sehr schwerem Boden – kann man die Drainage im Bereich UNTER den Blumenzwiebeln mit Sand oder auch Perlit verbessern.
Bild: Lilienblütige Tulpe 'Burgundy' (Tulipa 'Burgundy) – eine elegante Schönheit im Frühlingsgarten mit Blüten in Dunkel-Purpur
Sind Tulpen winterhart – immer und überall?
Wenn man obigen Abschnitt beherzigt und die Tulpen in eine lockere Erde pflanzt, die den Winter über keine Staunässe entwickelt, dann hat man in der Tulpen Pflanzzeit schon mal die beste Voraussetzung geschaffen, dass die Tulpenzwiebeln auch gut über den Winter kommen. Bei uns in Mitteleuropa sind extreme Starkfröste eigentlich nur in Höhenlagen zu erwarten und da kann man die Tulpen mit einem Winterschutz aus einer Extralage Kompost oder Herbstlaub zusammen mit ein paar Tannenzweigen versehen. Garantien gibt es natürlich keine, besonders nicht, wenn die Tulpenzwiebeln Schimmel oder Beschädigungen beim Pflanzen aufweisen. Auch wenn es verlockend ist, diese Zwiebeln nach dem Prinzip Hoffnung zu stecken: Man erweist sich aber keinen guten Dienst damit. Also lieber im renommierten (Versand-)Fachhandel kaufen und – falls doch mal eine Zwiebel verletzt ankommt – diese lieber entsorgen.
Bild: Gefranste Tulpe 'Honeymoon' (Tulipa 'Honeymoon) – reinweisse und gefranste Blüten, besonders schön als Schnittblume
Tulpen Krankheiten – wie vermeidet man die?
Man sollte es nicht glauben, aber auch Tulpen können krank werden, leider. Die gute Nachricht: Das ist relativ selten der Fall, wenn man wie oben beschrieben die Tipps in Sachen "Tulpenzwiebeln setzen", "Tulpen Standort" und "Tulpen Kauf im Fachhandel" beherzigt. Tulpen Frühblüher sind genauso wie die Wildtulpen etwas robuster als die spätblühenden Tulpen, weil bei kühleren Temperaturen sehr früh im Jahr logischerweise weniger Pilzsporen unterwegs sind als beispielsweise im Mai, wenn es teilweise schon recht warm sein kann. Das so genannte "Tulpenfeuer" wird durch einen Pilz der Grauschimmel-Gattung, nämlich den Botrytis tulipae verursacht, der sich – wie der Name vermuten lässt, auf Tulpen spezialisiert hat. Die Tulpenblätter sind schon beim Austrieb verkrüppelt und überzogen mit dunklen Flecken. Da hilft dann leider nichts mehr, diese Tulpen müssen mit Rupf und Stupf ausgegraben und entsorgt werden – nicht auf dem eigenen Komposthaufen, sondern in den Restmüll geben. An den gleichen Platz erstmal keine neuen Tulpenzwiebeln setzen, sondern auf einen anderen Standort im Garten ausweichen. Bei Neuanpflanzungen einen eher trockenen Standort wählen, nur wenig giessen und noch weniger düngen: Der gute, alte, hausgemachte Kompost reicht vollkommen. Und vor allem: Keine kranken Tulpenzwiebeln pflanzen, das gilt besonders für graue, braune, weiche Stellen auf den Zwiebeln. Diese sind meist schon mit Pilzen infiziert, denn davon gibt es viele, nicht nur den Botrytis tulipae. Diese Zwiebelsorten vor dem Pflanzen aussortieren!
Bild: Viridiflora Tulpe, Grüne Tulpe 'Green Love' (Tulipa Green Love) – Blüten in Purpur und Grün, ein echter Eye-Catcher in Ihrem Garten
Tulpenzwiebeln ausgraben und wieder eingraben
Nematoden im Boden können auch starke Schäden an Tulpenzwiebeln verursachen. Auch hier ist Vorbeugung die einzig wahre Bekämpfungsmethode. Viele Fachleute empfehlen ja sowieso, die Zwiebeln der grossen Prachttulpen nach dem Verblühen des Laubes auszugraben, trocken und kühl zu lagern, um sie dann im Herbst woanders wieder im Garten einzugraben. Das erhöht die Chancen, wieder eine prächtige Blüte zu erhalten. So wird verhindert, dass die Mutterzwiebeln kleine Tochterzwiebeln entwickeln, denn dieser Kraftakt der Geburt schwächt die Mutterzwiebel. Setzt man die Zwiebeln dann im Herbst an einen neuen Standort im Garten, an dem zuvor noch keine Tulpen standen, hat man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Man erhält wieder grosse Blüten und man kann eventuellen Nematoden entkommen.
Noch ein Wort zum Tulpen giessen: Das erübrigt sich in den meisten Fällen. Tulpen stehen im Zweifelsfall lieber zu trocken als zu nass. Ausserdem ist Nässe in Mitteleuropa eher keine Mangelware in den Wintermonaten. Allenfalls kann in einer langanhaltenden Trockenpriode im Frühling, wenn das Laub austreibt, gegossen werden: Wenig aber regelmässig und in hoffentlich gut vorbereiteten, sprich krümelig-lockeren Erde (siehe Abschnitt über Bodenvorbereitung).
Ach ja, vergessen wir in der Tulpen Pflanzzeit den grössten Feind der Tulpen nicht: Die Wühlmäuse! Diese lassen selbst den versiertesten Tulpenfreund verzweifeln. Wer dennoch nicht auch Gartentulpen verzichten will, der kann nur eines machen: Wühlmauskörbe fertig kaufen oder selber welche basteln aus verzinktem Draht mit einer möglichst kleinen Maschendrahtweite (ca. 12 mm). Die bekannten, runden, flachen Pflanzschalen aus Plastik eignen sich eher weniger, da sie relativ tief in der Erde liegen und die Schalen einfach nicht hoch genug sind. Ein wühlmaussicherer Pflanzkorb muss bis an die Erdoberfläche reichen. Ein nach oben offener Drahtkorb ist schnell aus feinem Maschendraht von der Rolle selbst gefertigt. Im Internet gibt es zahlreiche Anleitungsvideos dazu. Wenn man sich so einen Wühlmauskorb fertig zugeschnitten kaufen möchte, sollte man einen für Stauden oder Sträucher nehmen, nicht für Bäume, denn diese sind in aller Regeln zu gross.