Der Kerbel – auch „Körbelkraut“ genannt – zählt zu den eher unbekannteren Kräutersorten in heimischen Gärten. Schade eigentlich, denn sein anisartiges Aroma sorgt für die Verfeinerung so mancher Speisen. Auch der Kerbel Anbau ist denkbar einfach: das circa 50 cm hohe, einjährige Kraut, welches von der Optik her stark an Petersilie erinnert, ist absolut anspruchslos, und somit auch für Anfänger im Gemüsegarten geeignet.
Inhaltsverzeichnis
Kerbel – Steckbrief von Gartenbista:
Kerbel – Standort: halbschattig
Besondere Ansprüche an den Standort stellt der Kerbel nicht, allerdings wächst er besonders gut an halbschattigen Plätzen. Wichtig für Kerbel ist lediglich die Bodenfeuchtigkeit: trockene Böden mag er gar nicht, und Austrocknen schätzt er schon überhaupt nicht. Deshalb sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass der Boden immer gleichmäßig feucht gehalten wird. Staunässe gilt es dabei unbedingt zu vermeiden.
Kerbel Aussaat: nach den Eisheiligen
Die Kerbel Aussaat sollte von Mitte Mai, nach den Eisheiligen, bis in den September hinein erfolgen. Hierfür werden Reihen gezogen, welche im Abstand von 15 cm zueinender liegen sollten. Wichtig ist es, den Samen nicht abzudecken, denn Kerbel ist ein Lichtkeimer. Dies bedeutet, dass das saatgut Licht benötigt, um überhaupt keimen zu können.
Auch besteht die Möglichkeit, Kerbel im Blumentopf anzubauen. Dies kann nahezu ganzjährig geschehen, da Kerbel im Haus gehalten werden kann.
Kerbel Anbau – Tipps
- Blüten: Die weißen Blütendolden sollten grundsätzlich entfernt werden.
- Schneiden: Vier Wochen nach dem ersten Schnitt kann bereits der zweite Schnitt erfolgen.
- Düngen: Eine gelegentliche Düngegabe mit Kompost fördert das Wachstum von Kerbel.
- Schnecken meiden Kerbel; von daher bietet es sich an, Kerbel in die Salatbeete zwischen die Salatpflanzen zu setzen.
- Gewürz: Kerbel ist als Gewürz sehr vielseitig einsetzbar; zudem gibt es viele verschieden Rezepte für das Küchenkraut. Besonders lecker ist die Kerbelsuppe.
Kerbel Ernte
Die Keimzeit von Kerbel liegt zwischen 14 und 20 Tagen; nach fünf Wochen kann das Küchenkraut bereits geerntet werden. Dadurch zählt Kerbel zu den ersten Pflanzen, welche im Frühjahr geerntet werden können. Für die Ernte werden die einzelnen Triebe einfach abgeschnitten.
Kerbel lagern
Kerbel gehört zu jenen Kräutern, welche nicht getrocknet gelagert werden sollten. Durch die Trocknung verliert Kerbel nämlich nicht nur seine Farbe, was ja noch zu verschmerzen wäre, sondern auch sein Aroma.
Besser ist es, Kerbel im Kühlschrank zu lagern oder einzufrieren.
Kerbel: Schädlinge, Krankheiten
Blattläuse fühlen sich von Kerbel sehr angezogen und lassen keine Gelegenheit aus, an den zarten grünen Blättern der Pflanze zu saugen. In der Regel hilft es bereits, die betroffenen Pflanzen mit einer Schmierseifelösung abzuspülen; in schweren Fällen ist der Einsatz eines speziellen Pflanzenschutzmittels unabdingbar.
Echter Mehltau sowie Rostpilze sind ebenfalls häufig auf Kerbel zu finden. Auch hiergegen hilft meistens nur der Einsatz eines speziellen Pflanzenschutzmittels.
Kerbel: Heilwirkung
Kerbel ist nicht nur ein tolles Küchenkraut, sondern besitzt auch diverse Heilwirkungen. Innerlich eingenommen wirkt er
- magenstärkend
- blutreinigend
- entgiftend,
aber auch äußerlich angewandt gegen Hautentzündungen.
Zur Herstellung eines Kerbeltees werden 2 Teelöffel frische Kerbelblätter mit heißem Wasser übergossen und 10 min ziehen gelassen.
Bitte beachten Sie, dass gartenbista-Artikel nicht den fachlichen Rat eines Arztes, Heilpraktikers oder Physiotherapeuten ersetzen können. Außerdem übernehmen weder der Autor noch gartenbista das Risiko für eine Eigenbehandlung aufgrund dieses Artikels.
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