Im Sommer ist es für einen Gartenbesitzer ein Leichtes, täglich an frische Kräuter aus dem eigenen Garten zu kommen – im Winter hingegen gestaltet sich dies ein wenig schwieriger, denn zum einen sind die meisten der Gartenkräuter zu diesem Zeitpunkt bereits ordnungsgemäß zurückgeschnitten, zum anderen schlichtweg erfroren. Was also tun, um auf die Würze frischer Kräuter nicht verzichten zu müssen? Eine einfache Lösung wäre, diese in der Wohnung anzubauen.
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Kräuter säen: der richtige Zeitpunkt
Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Kräuter im Haus auszusäen? Pauschal gibt es diesen nicht, denn eigentlich können Kräuter für die Wohnung ganzjährig gesät werden. Wer dies aber tut, um direkten Anschluss an seine Gartenkräuter zu bekommen, sollte zeitlich dementsprechend kalkulieren: wie lange brauchen die gewünschten Kräuter, um von einem Samenkorn zu einem erntefähigen Kraut zu reifen? Wann ist endgültig Schluss mit einer Kräuterernte aus dem Garten? Vor diesem Hintergrund sollte die Aussaat dann erfolgen.
Kräuter im Haus: Kräuter säen
Zunächst ist es wichtig, sich rechtzeitig um entsprechendes Saatgut zu bemühen. In der Regel ist es nämlich so, dass die meisten Fachhandel Samen nicht unbedingt in den Wintermonaten anbieten – zumindest keine für Kräuter oder Gemüse.
Hat man die gewünschten Samen, können sie ganz einfach in mit Blumenerde gefüllte Töpfe ausgesät werden, und zwar genau so, wie auf den Samentüten beschrieben (Saattiefe, Menge der Samen etc.). darüber hinaus ist es wichtig, dass das Saatgut nicht zu eng in die erde gebracht wird, denn im Gegensatz zu einem Beet in freier Natur hat es in einem Pflanzgefäß keine Möglichkeit, sich auszubreiten.
Danach sollte die Erde feucht gehalten werden, aber keinesfalls nass, denn Kräuter lieben absolut keine Staunässe – auch nicht, wenn sie sich noch im Wachstum befinden! Austrocknen sollten sie hingegen auch nicht, deswegen ist eine Aussaat in Tontöpfen sinnvoll.
Der richtige Standort für Kräuter
Kräuter, die Sonne lieben, sollten an einem Platz stehen, an dem sie täglich mindestens sechs Stunden Licht (im günstigsten Fall sogar Sonne) bekommen – vorzugsweise also Südfenster. Lichtmangel führt nämlich nicht nur zu kleineren Blättern, was durchaus zu verschmerzen wäre, sondern auch zu weniger Aroma – und das ist ja nicht wirklich Sinn und Zweck einer Würzung mit Kräutern… Insbesondere Lavendel, Oregano, Salbei und Thymian müssen nicht nur sonnig, sondern auch warm stehen. Alle anderen Kräuter benötigen zwar Helligkeit für ihr Wachstum, aber eher einen schattigen Standort (also kein Südfenster…). Einer besonderen Behandlung bedarf auch das Basilikum: es bevorzugt Temperaturen zwischen 25° und 30°C – also fast schon tropisches Klima…
Generell sind Temperaturen zwischen 15° und 21° C optimal.
Welche Kräuter eignen sich für den Anbau im Haus?
Den meisten der heimischen Kräuter macht es nichts aus, in der Wohnung gehalten zu werden. Allerdings sollten prinzipiell nur diese Kräuter gezüchtet werden, die auch wirklich Verwendung in der Küche finden – und auch nicht im Übermaß.
Des Weiteren ist zu beachten, dass es einige Kräuter gibt, die zwar durchaus gerne ein dach über dem Kopf hätten, aber einen solchen Gestank verbreiten, dass der Hausbesitzer sie lieber nicht in seinen eigenen vier Wänden hat. Paradebeispiel für Kräuter mit einem intensiven negativen Duft sind Wermut und Koriander.
Sehr gut geeignet sind hingegen:
- Basilikum
- Bohnenkraut
- Estragon
- Lavendel
- Minze
- Oregano
- Rosmarin
- Salbei
- Schnittlauch
- Thymian
- Zitronenmelisse
Tipps zur Pflege der Kräuter
Damit die Kräuter nicht zu hoch und zu dicht wuchern, sollten sie durch Rückschnitte klein gehalten werden. wurde dieser Zeitpunkt versäumt, kann das Problem durch einen etwas rigoroseren Rückschnitt behoben werden…
Die Töpfe täglich drehen, damit die Kräuter einen gleichmäßigen Wuchs bekommen und nicht auswuchern.
Tipp: Kräuter in Blumentöpfen, wie sie häufig in Supermärkten angeboten werden, haben leider keine allzu lange Lebensdauer. Deswegen lieber selbst aussäen – und in der kalten Jahreszeit frische Kräuter ernten.
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Ich werde es im Herbst auf jeden Fall mit Basilikum versuchen. Die Töpfe aus dem Supermarkt überleben bei mir immer nur wenige Tage.