Alles zum Terrasse bauen inkl. Unkrautschutz, Holzpflege und Checkliste… Das A und O ist ein guter Unterbau, gleich welchen Oberbelag wir wählen. Er soll der Terrasse ausreichende Standfestigkeit bieten und für eine gute Entwässerung bei Regen sorgen. Prima, wenn er dann auch noch Wildkrautwuchs aus dem Untergrund verhindert. Außerdem müssen wir beim Unterbau bereits das nötige Gefälle berücksichtigen, damit kein Wasser unter dem Belag stehen bleibt.
Inhaltsverzeichnis
- Platz ausmessen und berechnen – Terrasse bauen leicht gemacht
- Untergrund der Terrasse vorbereiten
- Tragschicht – Aufbau
- Gefälle für guten Regenablauf
- Bett für Pflasterbeläge
- Tipps zum Unkrautschutz
- Holzterrassen selber bauen
- Traghölzer verlegen
- Auflagehölzer aufsetzen
- Hausisolierung schützen
- Abschluss zum Garten
- Holzpflege
- Harthölzer sind zum empfehlen
- Richtige Holzpflege
- Checkliste zum Terrasse bauen:
Platz ausmessen und berechnen – Terrasse bauen leicht gemacht
Im ersten Arbeitsschritt markieren wir die Fläche und messen sie aus, damit wir berechnen können, wie tief wir aussschachten müssen und wieviel Material wir brauchen. Fläche: Länge mal Breite mal Tiefe Tiefe:
- Tragschicht rund 15 Zentimeter
- Bett rund vier Zentimeter
- Belag: bei Pflaster sind sechs Zentimeter meist ausreichend für Terrassen, bei Holz sind acht bis neun Zentimeter üblich
Für eine Holzterrasse mit Abschluss auf Bodenhöhe schachten wir also rund 25 Zentimeter tief aus.
Untergrund der Terrasse vorbereiten
Nach dem Ausschachten müssen wir den Untergrund verdichten, damit er tragfähig wird und keine Senkungen oder Risse auftreten. Für Flächen der üblichen Terrassengrößen genügt es, einen Flächenrüttler einzusetzen. Wir können ihn im örtliche Fachmarkt stundenweise ausleihen. Wichtig ist es, nahe an der Hauswand möglichst sorgfältig entlangzuarbeiten, da sich hier der Untergrund oft noch nicht „gesetzt“ hat, also noch nicht verdichtet ist.
Bei Neubauten sollte man darauf achten, dass bereits die Baufirma den Bauraum an der Fassade gut verdichtet hat. Ob das der Fall ist, lässt sich leicht selbst testen: Wenn wir eine Eisenstange mehrere Male mit jeweils zehn Schlägen zehn Zentimeter tief in den Boden eintreiben können, ist die Verdichtung in der Regel in Ordnung. Andernfalls können wir den Bauunternehmer zum Nachverdichten verpflichten. Beim Einschlagen sollte die Eisenstange nicht ungleichmäßig im Boden wegsacken.
Achtung: Auf den Verlauf von Leitungen aller Art (Strom, Gas Wasser) oder Abwasserrohre achten! Der fertig verdichtete Untergrund soll bereits das beabsichtigte Gefälle aufweisen und glatt liegen sowie keine Löcher aufweisen. Bei lehmigen feuchten Böden streut man ein wenig trockenes körniges Material ein, damit der Flächenrüttler sich nicht am nassen Lehm festsaugt.
Tragschicht – Aufbau
Nun werden wir die Tragschicht der Terrasse bauen. Sie ist gut belastbar, aber nicht befahrbar für Kraftfahrzeuge, was sowieso auf der Terrasse nicht gewünscht ist. 15 Zentimeter sind für die Tragschicht meist ausreichend. Sie sollte aus
- Kies
- Schotter
- oder Recycling (RCL)
bestehen.Wichtig dabei ist, dass nicht zuviele Feinanteile in der Tragschicht sind. Sie sollte wasserdurchlässig sein. Bei RCL ist dies manchmal nicht der Fall. Bei Holzterrassen ist eine gute Wasserdurchlässigkeit besonders wichtig.
Das Material ist im Baustoffhandel als Schüttgut erhältlich. Fragen Sie nach der Körnung 0/32 oder 0/45, wenn Sie eine Terrasse mit Platten oder Pflaster bauen möchten. Bei Holzterrassen ist wegen der besseren Wasserdurchlässigkeit die Körnung 2/32 günstiger. Wir tragen das ausgesuchte Material der Tragschicht in gleichmäßiger Dicke auf den Untergund auf.
Wir bauen etwas höher, da die Tragschicht anschließend verdichtet werden muss. Als Faustregel gilt, dass eine Schicht von 15 Zentimetern durch das Verdichten rund zwei bis drei Zentimeter nachsackt.
Die Stärke/Dicke der Tragschicht hängt natürlich von der Beschaffenheit des Bodens ab, dies sollte man vor dem Terrasse bauen berücksichtigen:
- Sandboden: entwässert gut, aber ist weniger standfest – eventuell dickere Schicht
- Feste Böden (z. B. Lehm): halten das Wasser, sind meist standfest – Standardstärke: 15 Zentimeter
- Felsiger Boden: hält gut, hier kann man preiswerteres RCL-Material verwenden. Man sollte auch hier nicht unter 15 Zentimeter gehen.
Gefälle für guten Regenablauf
Nur wenn die Terrasse vollständig überdacht ist, so dass sie keinerlei Regen erreicht, kann man auf Gefälle verzichten. Ansonsten sind mindestens ein Prozent erforderlich, besser sind 1,5 Prozent. Wenn als Belag Pflaster gewählt wird, sind sogar mindestens zwei Prozent notwendig.
Das Gefälle muss vom Haus wegführen. Beim Einbau von Natursteinplatten muss der Aufbau anders als hier beschrieben angelegt werden, sonst hat man an dem teuren Material keine lange Freude. Die Tragschicht sollte nach dem Verdichten glatt liegen und ebenfalls das entsprechende Gefälle aufweisen.
Bett für Pflasterbeläge
Als Bett für einen Pflaster- oder Plattenbelag nehmen wir feinkörniges Material wie Sand oder Splitt und tragen es rund vier Zentimeter dick auf. Es spielt keine Rolle, ob es drei oder fünf Zentimeter sind, wichtig ist, dass das Material gleichmäßig dick eingebaut ist. Wir können es exakt abziehen, am leichtesten geht das über eingesenkte Eisenrohre, so dass eine glatte abgezogene Fläche entsteht.
Tipps zum Unkrautschutz
Unter das Bett können wir ein Unkrautvlies einbauen, das Wildkrautsamen aus dem Untergrund abhält zu keimen. Es verhindert jedoch nicht, dass neuer Samen zufliegt und keimt.
Wird die Terrasse gepflastert oder mit Platten belegt, können wir mit einer sogenannten festen Fuge arbeiten: Das Material ist fix und fertig in Eimern abgefüllt. Je nach Hersteller wird es entweder unverdünnt verwendet, mit Wasser angemischt oder mit einer zweiten Komponente angemengt. Bitte die Angaben der Hersteller beachten.
Wir sollten sofort anschließend die Steine reinigen, weil die Masse hart wird und sich wesentlich schlechter (oder auch nur mit Hammer und Meißel!) von den Platten entfernen lässt. Deshalb ist es sinnvoll, nicht zu viele Fugen auf einmal zu füllen (die Herstellerangaben genau beachten!) Feste Fuge gibt es in verschiedenen Farbtönen.
Ihre Vorteile sind
- kein Unkrautwuchs
- der Belag trocknet schneller ab
Aber auch sie wird in etwa sieben bis acht Jahren ersten Moosbesatz zeigen.
Lubera-Tipp: Verfugt man mit Steinmehl oder Sand (Quarzsand), dann ist darauf zu achten, dass das Material der Fuge nicht in das Bett absacken kann: kein Quarzsand auf Splitt, nur bei einem Sandbett; Steinmehl bei einem Splittbett. Sonst läuft die Fuge leer, denn das Material versickert im Bett.
Holzterrassen selber bauen
Traghölzer verlegen
Wenn wir eine Terrasse bauen und mit lange Holzdielen belegen wollen, ist es ein wichtiger Punkt, die Verlegerichtung zu bestimmen:
- Optisch wirkt die Längsrichtung schmaler,
- die Querrichtung macht breiter.
- Denkbar sind auch Mischungen, die für spannende Optik sorgen.
Üblich ist jedoch eine einheitliche Verlegung. Die Traghölzer für die Bodendielen können wir direkt auf den Schotter auflegen, eventuell unterstopfen, damit sie satt aufliegen.
Eine sehr aufwändige Methode ist es, die Traghölzer auf Steinen aufzulegen. Dann müssten wir die Steine exakt ausrichten, damit das Gefälle stimmt. Neuerdings gibt es auch Unterlegscheiben aus Kunststoff, die bestimmte feste Abstände ermöglichen. Trotzdem ist auch dies „Fummelarbeit“.
Die Traghölzer sollten wir nicht zu weit auseinander legen: Beispielsweise maximal 60 Zentimeter bei 2,8-Zentimeter-dicken Dielen. Dann können sie auch punktuelle Lasten tragen, ohne durchzubiegen.
Das letzte Tragholz sollte höchstens zehn Zentimeter vom seitlichen Rand entfernt liegen, damit sich das Holz nicht aufwölbt. Bevor wir die Auflagehölzer auflegen, überprüfen wir nochmals, ob das gewünschte Gefälle vorhanden ist, damit Wasser vom Holz ablaufen kann.
Auflagehölzer aufsetzen
Es ist sinnvoll, die Auflagehölzer mit einem schmalen Abstand zu verlegen, weil Holz nie ganz gerade ist und zudem feuchtigkeitsbedingt arbeitet. Der feste Abstand sollte mindestens drei Millimeter betragen. Dafür verwenden wir Abstandhalter, beispielsweise Kunststoffplättchen (Fugenkreuze), die wir hinterher wieder herausziehen können. Wir beginnen mit der geradesten Diele.
Alle anderen werden mit Fugenkreuzen versehen gegen die erste Diele gespannt (Spanngurt zuhilfe nehmen). Es ist besser, immer nur zwei Dielen zusammen zu spannen und nicht zu viele auf einmal, weil sie sich sonst aufwölben. Oft sind die Auflagehölzer nicht so lang wie die Terrasse werden soll, sie müssen mit Versatz verlegt werden. Für das Auge gefällig ist es, wenn wir die Hölzer versetzt überlappen lassen.
Die Auflagehölzer befestigen wir mit Edelstahlschrauben. Es gibt auch spezielle Systeme, wo keine Schraubenköpfe zu sehen sind (Igelsystem). Fragen Sie im Fachhandel nach den richtigen Schrauben! Beispielsweise muss bei hartem Holz vorgebohrt und gesenkt werden, damit das Holz nicht reißt und der Schraubenkopf versenkt werden kann. Damit auch alles „schön in einer Reihe“ ist, markieren wir uns eine Linie für die Befestigungsschrauben.
Hausisolierung schützen
Wir möchten unsere Terrasse natürlich möglichst nah an das Haus verlegen, aber Achtung: Es muss eine Isolierung am Haus vorhanden sein und diese müssen wir schützen:
- Noppenbahn,
- Vlies
- oder Estrichband
verhindern den direkten Kontakt zur Wand. Nicht nur auf der Seite der Terrasse sollte das Haus rund zehn Zentimeter höher als der Grund isoliert sein, damit es – ganz besonders der Putz – vor aufsteigender Feuchte geschützt ist.
Wenn wir eine Terrasse mit Platten oder Pflaster belegen möchten und keine Stufe vorgesehen ist, müssen wir eine Norm beachten, die eine Entwässerung direkt am Haus vorschreibt. Meist genügt dafür eine Rinne direkt vor der oder den Türen. Mit einer Holzterrasse dagegen hat man mit der Anschlusshöhe kein Problem, denn der Wasserablauf ist gesichert.
Abschluss zum Garten
Auf der Gartenseite brauchen wir einen Abschluss für unsere Holzterrasse: Wir können beispielsweise ein Abschlussholz vertikal befestigen, wenn die Terrasse höher aus dem Boden ragt. Schließt sie bündig mit der Grasnarbe ab, empfiehlt sich eine Einfassung mit Rasenkantensteinen auf gleicher Höhe der Holzterrasse, damit es keine Stolperkante gibt.
Zwischen Rasenkantenstein und Holz lassen wir drei Zentimeter Fuge. Diese Version erleichtert es, das Gras komplett bis an die Terrasse zu führen. Für eine Holzterrasse ist es sinnvoll, wenn Luft unter ihr zirkulieren kann, damit Feuchtigkeit abtrocknen kann und nichts fault.
Eine gepflasterte bodenbündige Terrasse schließt man entweder auch mit einem Kantenstein ab oder begrenzt sie mit einer so genannten „Rückenstütze“. Dafür setzen wir den letzten Stein in Beton und schrägen den Beton zur Grasseite hin ab. Damit aber das Gras bündig bis an den Rand wachsen kann, müssen circa fünf Zentimeter Erde über dem Betonkeil vorhanden sein.
Eine elegantere Möglichkeit bietet sich uns, wenn wir eine Stahlkante in Beton gesetzt als Abschluss einsetzen. Sie verhindert auch, dass die Rasen an der Übergangsstelle aus Wassermangel vergilbt.
Holzpflege
Harthölzer sind zum empfehlen
Sonne, Wind und Feuchtigkeit, denen eine Holzterrasse tagtäglich ausgesetzt ist, können zu Rissen, Auswaschungen, Algenbefall oder Vergrauung führen.
Weniger empfindlich dagegen sind so genannte Harthölzer,
- wie Lärche oder auch tropische Edelhölzer
- wie Massaranduba
- oder Bangkirai.
Edle Tropenhölzer, die heute in renommierten Fachgeschäften im Verkauf sind, sind nach den FSC-Richtlinien nachhaltig angebaut und vermarktet. Der FSSC ist eine internationale Non-Profit-Organisation, die das erste System zur Zertifizierung nachhaltiger Forstwirtschaft schuf.
Richtige Holzpflege
Trotzdem ist es für alle Hölzer empfehlenswert, sie regelmäßig zu pflegen. Einen wirksamen Schutz bieten Anstrichmittel wie Öle oder Lasuren. Sie bilden eine Art Schutzschicht auf den Hölzern. Wem das Vergrauen missfällt, kann auch zu einem farbigen Anstrich greifen. Diese Prozedur sollte regelmäßig wiederholt werden, spätestens alle drei Jahre:
- Zuerst wird das Terrassenholz angeschliffen,
- dann vom Schleifstaub befreit
- und anschließend zweimal gestrichen.
Öle lassen sich am besten mit einem Pinsel oder einer Bürste auftragen. Wichtig ist, nicht zu dick aufzutragen, sondern lieber zweimal zu streichen. Die Trocknungsphase sollte mindestens zwölf Stunden betragen. Wer die aufwändige Arbeit des Schleifens scheut, kann auch einen Entgrauer verwenden. Die Hersteller erklären, wie ihre Produkte angewendet werden.
Checkliste zum Terrasse bauen:
- Vorbereiten: Messen und abstecken, Materialien berechnen
- Materialien kaufen: Tragschicht, Material fürs Bett, Belag; Befestigungselemente/Schrauben, Rinne, eventuell Kantensteine, Zement, Stahlkante, Abstandhalter
- Werkzeug zusammenstellen: Maßband, Absteckstäbe, Schnur; Schaufel, Spaten, Schubkarre, Grabenstampfer oder Flächenrüttler (leihen); Wasserwaage, Wiegelatte (3 Meter)
- Bei Pflaster/Platten: Gummihammer, Plattenhammer, Kelle, Plattenschneider
- Bei Holz: Gehrungssäge, Akkuschrauber, Bohrer, Senker, Spanngurte
- Schutzkleidung: Arbeitshose, Knieschoner, Arbeitschuhe, Schutzbrille, Gehörschutz, Arbeitshandschuhe
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