Vierfelderwirtschaft: Als Hobbygärtner stößt man immer wieder auf die Anweisung, man „möge die Fruchtfolge beachten“. Der Wille, dies zu tun, ist da, doch häufig scheitert es an dem Wissen darüber, was unter dem Begriff „Fruchtfolge“ eigentlich zu verstehen beziehungsweise wie diese Anweisung in die Tat umzusetzen ist.
Inhaltsverzeichnis
Was ist die Fruchtfolge?
Als „Fruchtfolge“ wird jene zeitliche Abfolge bezeichnet, in der Nutzpflanzen auf einer bestimmten Fläche angebaut werden.
Wozu dient sie?
- Erhalt der Fruchtbarkeit des Bodens
- Erneuerung der Fruchtbarkeit des Bodens
- Verringerung von Krankheiten und Schädlingsbefall an den Nutzpflanzen
- Erhöhung des Nährstoffgehalt im Boden
- Verhinderung übermäßigen Unkrautwachstums
-> Erhöhung des Ertrages
Wie kann Vierfelderwirtschaft im heimischen Garten praktiziert werden?
Die Fruchtfolge basiert auf den Grundsätzen der Vierfelderwirtschaft: während Dreiviertel der vorhandenen Nutzfläche genutzt werden, bleibt das letzte Viertel brach liegen. Auf diesem Stück Land wird Gründüngung angebaut, welche dazu dient, die Qualität des Bodens zu verbessern.
Des Weiteren werden die Pflanzen, welche angebaut werden sollen, in drei verschiedene Kategorien eingeteilt:
- Starkzehrer,
- Mittelzehrer
- und Schwachzehrer.
Im ersten Jahr nach der Ruhepause werden auf dem Gartenstück Starkzehrer angebaut, im zweiten Jahr Mittelzehrer und im dritte Schwachzehrer, bis das Stück Land im vierten Jahr wieder Zeit hat, sich mit Hilfe der Gründüngung zu verbessern.
Es wird generell rotiert: wo Starkzehrer angebaut wurden, werden im Folgejahr Mittelzehrer angepflanzt und im darauf folgenden Jahr die Schwachzehrer. Dies führt dazu, dass immer drei Felder als Nutzfläche dienen, während sich das vierte regeneriert.
Lubera-Tipp: Zu beachten ist, dass diese Fruchtfolge zwingend einzuhalten ist, da die Menge an Nährstoffen, die dem Boden entzogen werden, so von Jahr zu Jahr zurückgeht.
Kann die Fruchtfolge in jedem Garten beachtet werden?
Grundsätzlich ja. Egal, wie groß oder wie klein eine Nutzfläche ist, so kann sie doch immer in vier Teileaufgeteilt werden. Es ist zwar wesentlich einfacher, die Vierfelderwirtschaft in einem großen Nutzgarten zu betreiben, zumal größere Flächen auch dann noch einen guten Ertrag liefern, wenn ein Viertel von ihnen brach liegt. Jedoch sollte die Fruchtfolge auch in kleinen Nutzgärten eingehalten werden, da es ansonsten passieren kann, dass irgendwann so gut wie gar kein Ertrag mehr vorhanden ist.
Graphik: © Thomas Aumann – Fotolia.com